Singen - Lehren       Singing - Teaching

 Lebenslauf     

Nach einem abgeschlossenem Violinstudium studierte Petra Lang Gesang bei Gertie Charlent an der Akademie für Tonkunst in Darmstadt und am Peter-Cornelius-Konservatorium in Mainz, wobei sie gleichzeitig die Opernschule bei Harro Dicks besuchte. Nach Beendigung des Studiums wurde Petra Lang 1989 nach einem Vorsingen zu einem Meisterkurs bei Ingrid Bjoner sofort ans Opernstudio der Bayerischen Staatsoper in München verpflichtet. Mit Ingrid Bjoner studierte sie bis 2006.  Sie besuchte Meisterkurse bei Judith Beckmann, Brigitte Fassbaender, Hans Hotter, Dietrich Fischer- Dieskau, Peter Schreier und studierte ihre Wagner Partien auch mit Astrid Varnay und arbeitete mit dem italienischen Tenor Angelo Loforese. 

1990 wechselte sie ans Theater Basel, sang 1991 an den Städtischen Bühnen Nürnberg und 1992-1995 am Theater Dortmund. Hier konnte sie sich zahlreiche Partien des lyrischen Mezzorepertoires erarbeiten. Zudem war sie als Tamiri in Mozarts „Il Re Pastore“ an De Nederlandse Opera  Amsterdam, als Virtu in Monteverdis „L’Incoronazione di Poppea“ bei den Salzburger Festspielen, als Fenena in Verdis „Nabucco“ bei den Bregenzer Festspielen und als Flora in „La Traviata“ bei den Züricher Festspielen engagiert.

In der Spielzeit 1994/95 wandte sie sich dem Werk Richard Wagners zu und sang ihre erste Waltraute (Götterdämmerung) und Fricka (Das Rheingold, Die Walküre) im Dortmunder Ring-Zyklus. Unter der Operndirektion von Brigitte Fassbaender fügte sie am Staatstheater Braunschweig 1995-1997 die Brangäne (Tristan und Isolde), Judit (Herzog Blaubarts Burg), Marie (Wozzeck) und Eboli (Don Carlo) ihrem Repertoire hinzu.

Danach entschied sich Petra Lang freischaffend tätig zu sein und singt seitdem an den großen Bühnen dieser Welt:

Royal Opera House London (Brangäne, Waltraute, Kundry, Ortrud, Ariadne, Judit, Fremde Fürstin), De Nederlandse Opera Amsterdam (Brangäne, Cassandre, Venus, Kundry), Bayerische Staatsoper München (Brangäne, Venus, Sieglinde, Kundry, Walküren-/Götterdämmerungs-Brünnhilden, Ortrud, Isolde), Deutsche Oper Berlin (Waltraute, Brangäne, Venus, Sieglinde, Cassandre, Ortrud), Semperoper Dresden (Brangäne, Kundry, Ariadne, Sieglinde, Brünnhilde), Hamburgische Staatsoper (Waltraute, Kundry), Staatstheater Stuttgart (Adriano), Oper Köln (Sieglinde), Nationaltheater Mannheim (Cassandre, Ariadne, Kundry), Wiener Staatsoper (Fricka, Waltraute, Brangäne, Kundry, Ortrud, Isolde, Sieglinde<beim Tokyo Gastpiel>, Brünnhilde - Walküre, Siegfried, Götterdämmerung), De Vlaamse Opera Antwerpen (Brangäne), Grand Théâtre de Genève (Amneris, Kundry, Judith, Ortrud, Brünnhilde), Opernhaus Zürich (Sieglinde, Ortrud), Teatro San Carlo Neapel (Sieglinde), Accademia di Santa Cecilia Rom (Venus), Teatro La Fenice Venedig (Sieglinde), Mailänder Scala (2. Dame, Venus), Oviedo (Brangäne), Teatro de la Maestranza Sevilla (Sieglinde), Budapest (Ortrud, Kundry, Brünnhilde),  Opera Nationala Bukarest (Ortrud), Tokio (Kundry, Ortrud, Brünnhilde), Teatro Municipal di Santiago de Chile (Brangäne), San Diego Opera (Venus), Baltimore Opera (Venus), Lyric Opera Chicago (Brangäne), San Francisco Opera (Venus, Ortrud). 

Bei den Bayreuther Festspielen sang Petra Lang die Brangäne in „Tristan und Isolde“ (2005/2006) und begeisterte als Ortrud im Lohengrin von Hans Neuenfels 2011/2013/2014/2015.

Petra Lang sang ihre erste Isolde bei den Bayreuther-Festspielen 2016 in Katharina Wagner's Inszenierung unter der musikalischen Leitung von Christian Thielemann und gestaltete Isolde  2017 an der Bayerischen Staatsoper, an der Wiener Staatsoper und erneut bei den Bayreuther Festspielen 2017,  2018 und 2019.

Sie fügte zunächst konzertant die Brünnhilde ihrem Repertoire hinzu (2012: Berlin "Die Walküre" , Stuttgart "Siegfried"; 2013: Bamberg  und Berlin "Götterdämmerung") und sang die "Götterdämmerungs" - Brünnhilde an der Opéra National de Paris unter der Leitung von Philippe Jordan.  In Dieter Dorns und Ingo Metzmachers Genfer Ring interpretierte sie alle drei Brünnhilden in zwei kompletten Ring-Zyklen und sang die Siegfried Brünnhilde in Budapest unter Adam Fischer. An der Bayerischen Staatsoper sang sie die Brünnhilde in "Die Walküre" und  "Götterdämmerung" unter Kirill Petrenko und Simone Young. 2017 war sie die Brünnhilde  in Ring-Zyklen an der Wiener Staatsoper und 2018 an der Semperoper Dresden unter der Leitung von Christian Thielemann.

Die Sängerin gab ein umjubeltes Kostelnička - Debut in Valencia und sang ihre erste Klytämnestra in Rom unter Antonio Pappano.

Neben ihren Erfolgen auf den Opernbühnen ist sie eine international gefragte Konzertsängerin, die vor allem für ihre sensible Interpretation der Werke Gustav Mahlers bekannt ist. Auf dem Konzertpodium singt Petra Lang ferner Wagners Wesendonck-Lieder, Berlioz’ Les nuits d’été, Bergs Sieben frühe Lieder und die Wozzeck Fragmente, Schönbergs Lieder op.8 und die Waldtaube in den Gurreliedern, Zemlinskys Maeterlinck Gesänge, Sibelius, Duparc, Lalo, Strauss Orchester Lieder, Beethovens IX.Symphonie und die Missa Solemnis.

Sie tritt weltweit mit allen bedeutenden Orchestern auf und singt u.a. unter der Leitung von Claudio Abbado, Alain Altinoglu, Pierre Boulez, Christian Badea, Semyon Bychkov, Riccardo Chailly, M. W. Chung, Andrew Davis, Colin Davis, Christoph von Dohnany, Charles Dutoit, Christoph Eschenbach, Adam Fischer, Ivan Fischer, Mikko Franck, Bernhard Haitink, Marek Janowsky, Armin Jordan, Philip Jordan, Zubin Metha, Ingo Metzmacher, Riccardo Muti, Kent Nagano, Andris Nelsons, Yannick Nézet-Séguin, Jonathan Nott, Kirill Petrenko, Jukka Pekka Saraste, Wolfgang Sawallisch, Leif Segerstam, Simon Rattle, Donald Runnicles, Peter Schneider, Jeffrey Tate, Christian Thielemann, Silvio Varviso, Simone Young. 

Außerdem kann Petra Lang eine Karriere als Liedsängerin vorweisen. Sie singt ein weitgespanntes Liedrepertoire von Franz Schubert bis Anton Webern und arbeitet mit den Pianisten Adrian Baianu, Malcolm Martineau, Carmen Piazzini, Maurizio Pollini, Wolfram Rieger, Charles Spencer und Einar Steen-Noekleberg. Stationen ihrer Liederabende sind u.a. Wigmore Hall (London), Concertgebouw (Amsterdam), Schubertiade (Feldkirch), Semperoper (Dresden),  La Scala (Mailand), Carnegie-Weill Hall (New York), Salle Pleyel (Paris, beim Edinburg Festival und beim Tokyo Spring Festival.

Petra Lang ist auch gesangspädagogisch tätig.

Schon während und nach ihrem abgeschlossenen Violinstudium arbeitete sie  von 1983 bis 1989 als Lehrerin für Violine, Viola, Musikalische Früherziehung und Musikalische Grundausbildung an der Musikschule Gross-Gerau und an der Städtischen Musikschule in Rüsselsheim.

Mit diesen fundierten pädagogischen Erfahrungen ist es der Sängerin ein Anliegen, jungen Kollegen fachgerechte Anregungen und Hilfestellungen  für das Singen in größeren Räumen zu geben.  Diese Art zu Singen erarbeitete sie zusammen mit dem Pianisten und Vocal Coach Adrian Baianu, indem sie vergessen geglaubte italienische Gesangstechniken, die speziell auf die Projektion der Stimme ausgerichtet sind,  auf das deutsche  Gesangsrepertoire übertrug.

Sie gab Meisterkurse für die Mahler Society London (2006), an der Kölner Musikhochschule (2007), in Münster (2007) und gemeinsam mit Adrian Baianu in Münster (2008), in London (2009, 2012), im Rahmen der Bayreuther Festspiele 2013 einen Meisterkurs für Wagner-Gesang, Meisterkurse an der St. Goar Music Academy (2014/15), 2015 einen Meisterkurs für das Studio der Oper Köln, 2018 Meisterkurse an der Hochschule für Musik, Mainz und für die Richard-Wagner-Gesellschaft  und The VocalWorkShop in Zürich.

Auszeichnungen

1989 Künstlerische Reifeprüfung (mit Auszeichnung) im Fach Gesang an der Akademie für Tonkunst in Darmstadt

1991 1. Preis Robert Stolz Wettbewerb Hamburg

1991 1. Preis Internationaler Vocalisten Concours ’s-Hertogenbosch

1992 1. Preis Alexander Girardi Wettbewerb Coburg

2002 Zwei Grammy Awards für die beste Einspielung und die beste Interpretation, Preis der deutschen Schallplattenkritik, Classical Brit Awards Critics Choice, Orphée d’Or de L’Academie du disque lyrique für die Interpretation der Cassandre in der  Aufnahme von Berlioz’ „Les Troyens“ unter Sir Colin Davis und dem LSO London.